Routenauswahlkriterien von Fußgängern

Leitung:  Paelke
Team:  Melanie Sarhage
Jahr:  2009
Laufzeit:  2009
Ist abgeschlossen:  ja

Navigation ist schon seit der Antike ein wichtiges  Thema,  dem sich jeher  Wissenschaftler und Techniker widmen.  In der Vergangenheit  verstanden nur wenige Menschen die Arbeit eines Navigators. Heute im einundzwanzigsten Jahrhundert kann dagegen nahezu jeder Mensch die bekannten Navigationssysteme für Fahrzeuge bedienen.   Durch die wachsende Präsenz von mobilen Kleincomputern wie den PDAs und GPS fähigen Mobiltelefonen,  wird dem Wunsch der Nutzern entsprochen, auch für Fußgänger ein zuverlässiges Navigationsgerätgerät zu entwickeln.

Aktuell existiert jedoch noch kein praxistaugliches Fußgängernavigationsgerät auf dem Markt, welches den Ansprüchen der Nutzer gerecht wird. Gründe hierfür sind zum Einen die fehlenden fußgängerspezifischen Daten. Zum jetzigen Zeitpunkt beruhen die existierenden Fußgängernavigationslösungen auf den Datenbeständen der Fahrzeugnavigation, welche vor allem GDF-Daten (Geographic-Data-Files) verwenden. Diese enthalten jedoch keine flächendeckenden, fußgängerrelevanten Informationen und negieren bislang eine zuverlässige Navigation. Zum Anderen existiert noch kein adaptives System, welches Kontext- und Benutzerinformationen wie bspw. Mobilität des Nutzers, Anwendungszweck oder die Eingabe von expliziten Routenkriterien erlaubt. Zudem steht die zentrale Frage im Raum, welche Routenkriterien für Fußgänger interessant sind. Reichen ihnen die klassischen Kriterien kürzeste und schnellste Route oder bestehen weitere Kriterienwünsche wie bspw. Angaben zur Wegbeschaffenheit, Wegsicherung oder Veranstaltungsorte entlang der Route? Diese Bachelorarbeit definiert anhand einer Nutzerevaluierung verschiedene Routenkriterien, leitet von diesen Routentypen ab und überprüft ihre Realisierung mittels bestehender Datenbestände.

Nach einem einführenden Kapitel über die Grundlagen der Nutzerevaluierung und der betrachteten Geodatenbestände wird die Konzeptionierung der Evaluierung vorgestellt,  wobei die Notwendigkeit  von Kontext- und Benutzerinformationen erläutert wird.  Die darauffolgende  Auswertung behandelt neben der Definition von Routenkriterien auch den Einfluss der Kontext- und Benutzerinformationen auf die Attributwahl. Zum Abschluss wird die Realisierbarkeit der zuvor definierten Routentypen mittels der betrachteten Geodatenbestände (ATKIS, ALK, GDF und Sonstigen) diskutiert, wobei sich für die Routenkriterien wie für deren Realisierbarkeit interessante Erkenntnisse ergeben.