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Nutzungsdatengetriebene Analyse des Potentials von Mikromobilitätsdiensten

Nutzungsdatengetriebene Analyse des Potentials von Mikromobilitätsdiensten

Leitung:  Wage, Feuerhake, Golze
Team:  Finn Boie
Jahr:  2022
Ist abgeschlossen:  ja

Der geteilten Mobilität wird in der öffentlichen Debatte um die Verkehrswende häufig eine entscheidende Rolle zugeordnet. Darunter fallen auch die sogenannten Mikromobilitätsdienste. Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, das Potential von Mikromobilitätsdiensten für die Verkehrswende im Hinblick auf die Intentionen der Nutzer, auf zeitliche Variationen, sowie auf Vorteile gegenüber anderen Transportmitteln datenbasiert zu bewerten. Dafür wird eine Fallstudie anhand von Mobilitätsdaten der Bikesharing-Fahrräder und Elektrotretroller zweier Anbieter in Hannover durchgeführt.
Die Start- und Zielpunkte der enthaltenen Fahrten werden durch einen eigens entwickelten Algorithmus hinsichtlich des Nutzungszweckes klassifiziert. Dazu werden Informationen zu Points of Interest aus dem OpenStreetmap-Projekt herangezogen und eine Zuordnung anhand räumlicher Kriterien durchgeführt. Zeitliche Variationen im Nutzungsaufkommen werden anhand von Histogrammen des täglichen Fahrtenaufkommens in verschiedenen zeitlichen Maßstäben diskutiert. Weiterhin werden Cluster der Mobilitätsflüsse gebildet und hinsichtlich der Zeitersparnis von Mikromobilitätsdiensten gegenüber anderen Transportmitteln analysiert. Der entwickelte Klassifikationsalgorithmus liefert einen guten Eindruck von den Einsatzzwecken der Dienste. Es lässt sich kein Einsatzzweck als besonders häufig hervorheben, jedoch zeigt sich, dass die Nutzung meist für Hin- und Rückweg erfolgt. Beispiele für Einsatzzwecke in der hier durchgeführten Klassifikation sind u.a. „Arbeit“,
„Einkaufen“ oder „Freizeit“. Im Vergleich von Leihfahrrädern und Elektrotretrollern lässt sich den Leihfahrrädern eine vermehrte Nutzung im Pendlerverkehr attestieren. Die Daten der Elektrotretroller weisen auf eine diversere Nutzungsstruktur hin. Im Jahresverlauf wird eine wetterbedingte Variation des Nutzungsaufkommens aufgezeigt. Im Hinblick auf mögliche Vorteile gegenüber anderen Transportmitteln zeigen sich für die Mikromobilitätsdienste deutliche Zeiteinsparungen gegenüber
dem öffentlichen Nahverkehr und dem Fußweg.